Begleitforschung der Lichtenberger Initiative für Gesundheit und Arbeit (L.IGA)

Im Februar 2022 startete unter der gemeinsamen Federführung von Prof. Jens Wurtzbacher und Prof. Hans-Joachim Schubert und der wissenschaftlichen Mitarbeit von Sara Nasri das Projekt „L.IGA.“ Die Lichtenberger Initiative für Gesundheit und Arbeit (L.IGA) adressiert langzeitarbeitslose Menschen mit einer psychischen Belastung oder Erkrankung. Das Projekt zielt auf die (Wieder-)Aufnahme einer Erwerbstätigkeit, bietet bedarfsorientierte Beratung und unterstützt bei der Suche nach Strukturen der psychosozialen Begleitung. Hierfür sind vier Kernelemente des Projektes identitätsstiftend:

  • Die Fachkräfte des Projektes bilden vier Tandems, die wiederum aus einer Fachkraft des öffentlichen Trägers und einer Fachkraft des freien Trägers bestehen. Eine Besonderheit des Projekts besteht in dieser institutionellen Verknüpfung sowie der bedarfsorientierten Beratung und Adressat*innenzentrierung.
  • Ebenfalls im Projekt aktiv ist ein Ex-In-Genesungsbegleiter, der auf der Peerebene Unterstützung in der Beratung bietet, Freizeitaktivitäten gestaltet, aufsuchende Arbeit und Selbsthilfeangebote durchführt.
  • Eng ans Projekt angegliedert ist die Rehabilitationsklinik Berlin Brandenburg. Hier sind eine Sozialarbeitende, ein Psychologe und ein Psychiater involviert und für die therapeutische Anbindung der Teilnehmenden des Projekts zuständig.
  • Ein weiteres Kernelement ist die Vernetzung im Bezirk – eine enge institutionsübergreifende und interdisziplinäre Kooperation mit Stadtteilzentren, Selbsthilfegruppen, Hausärzt*innen und anderen Instanzen ist anvisiert.

Innerhalb der Begleitforschung werden drei methodische Schwerpunkte gesetzt: In einem ersten Schritt wird eine Netzwerkanalyse durchgeführt. Hierfür werden Expert*inneninterviews mit allen Tandems, dem Ex-In-Genesungsbegleiter, der Rehabilitationsklinik und anderen Kooperationspartner*innen durchgeführt.

In einem zweiten Schritt wird eine Fallstudie erhoben. Dazu werden qualitative Interviews mit Erfahrungsexpert*innen, also den Teilnehmenden am Projekt, geführt. Eine teilnehmende Beobachtung wird ebenfalls durchgeführt.

Der letzte thematische Schritt der Begleitforschung konzentriert sich auf das Selbsthilfenetzwerk, hier wird insbesondere die Selbsthilfeaktivität untersucht, indem Gruppendiskussionen geführt werden.

Jeder der drei Themenblöcke thematisiert eine Bestands- und Bedarfs- sowie eine Prozessanalyse. Auch wird nach jedem thematischen Schwerpunkt ein Workshop stattfinden, innerhalb dessen den Fachkräften des Projektes die Ergebnisse dargestellt und gemeinsam diskutiert werden.

Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich gern an Sara Nasri