Gesundheitsförderung soll Menschen dort erreichen, wo sie ihren Alltag verbringen. Für Menschen mit Behinderungen bedeutet dies beispielsweise, gesundheitsfördernde Maßnahmen in besondere Wohnformen oder Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) zu integrieren. Zu diesem Zweck fördert der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) das Verbundprojekt „Gesundheit einfach machen“. Es geht darum – zusammen mit drei Einrichtungen der Eingliederungshilfe – einen Gesundheitsförderungsprozess für Werk- und Wohnstätten konzeptionell auszuarbeiten und zu erproben. Im Rahmen dieses Prozesses werden in den teilnehmenden Einrichtungen gesundheitsfördernde Strukturen aufgebaut und Maßnahmen etabliert, die den Bedarfen und Wünschen der Adressat*innen und den Bedingungen vor Ort entsprechen.
Die Werk- und Wohnstätten werden von Fachberaterinnen begleitet und mit Materialien unterstützt, um eine gesundheitsfördernde Kultur zu etablieren, wodurch alle Akteure (in erster Linie die Menschen mit Behinderungen) spürbare Verbesserungen in den Themenbereichen Bewegungsgewohnheiten, Ernährung, Stressmanagement und Suchtmittelkonsum wahrnehmen können.
Das Teilprojekt 1 führt die Fachberatung zum Gesundheitsförderungsprozess durch und erarbeitet auf Grundlage der gesammelten Erfahrungen einen Leitfaden (Beratungskonzept), ein Curriculum (Schulungskonzept) und eine Instrumentenbox (Toolbox) für Fachberater*innen. Teilprojekt 2 unterstützt den Gesundheitsförderungsprozess durch die Entwicklung eines Maßnahmen- und Ideenportfolios für Einrichtungen der Eingliederungshilfe nach §§ 20, 20a SGB V.
Insgesamt zielt das Vorhaben darauf ab, selbstbestimmtes gesundheitsorientiertes Handeln von Menschen mit Behinderungen zu stärken, indem gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen gestaltet (Verhältnisprävention) und Angebote auf der individuellen Ebene (Verhaltensprävention) in Wohn- und Werkstätten etabliert werden.