Beteiligte der KHSB: Prof. Dr. Reinhard Burtscher (Projektleitung), Nikola Schwersensky und Theresa Allweiss (Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen)
Kooperation: Hochschule Bielefeld – HSBI (Teilprojekt 2), Great Place to Work® (Fragebogenentwicklung)
Laufzeit: 1.5.2021 – 30.4.2024
Förderung: Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Das Forschungsprojekt in fünf Sätzen:
Gesundheitsförderung soll Menschen dort erreichen, wo sie ihren Alltag verbringen. Für Menschen mit Behinderungen bedeutet dies beispielsweise, gesundheitsfördernde Maßnahmen in besondere Wohnformen oder Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) zu integrieren. Zu diesem Zweck erarbeiten und erproben wir zusammen mit einer Werkstatt und zwei Wohnträgern in Berlin und Brandenburg einen Gesundheitsförderungsprozess. Im Rahmen dieses Prozesses werden in den teilnehmenden Einrichtungen gesundheitsfördernde Strukturen aufgebaut und Maßnahmen etabliert, die den Bedarfen und Wünschen der Adressat*innen und den Bedingungen vor Ort entsprechen. Unser Team von der KHSB begleitet die Einrichtungen, indem es Fachberatungen zum Gesundheitsförderungsprozess anbietet.
Was ist das Besondere an der Gesundheitsförderung in Werk- und Wohnstätten?
Es geht uns darum, Einrichtungen zu stärken. Sie werden befähigt, das selbstbestimmte gesundheitsorientierte Handeln von Menschen mit Behinderungen durch gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen (Verhältnisprävention) und Angebote auf der individuellen Ebene (Verhaltensprävention) weiterzuentwickeln.
Was sind/waren die Herausforderungen?
Eine der Herausforderungen, die sich uns stellt, ist die Heterogenität unserer Kooperationspartner. Es gibt z. B. Einrichtungen, die ihre Angebote dezentral an verschiedenen Standorten anbieten, und solche, die überwiegend an einem Ort agieren; es gibt solche, die bereits Erfahrung mit gesundheitsfördernden Aktivitäten besitzen, und solche, die damit Neuland betreten. Obwohl wir durch diese Unterschiede oft umdenken und unser Vorgehen anpassen müssen, sind sie gleichzeitig eine große Bereicherung für das Projekt.
Learnings/Erkenntnisse der Beteiligten:
Reflexion über Gesundheitsförderung, Vertreterin Praxispartner 1: „Ein gemeinsames Verständnis zur Gesundheit/Gesundheitsförderung gibt es nach dieser ersten Phase aus meiner Sicht nicht. Es ist vielmehr deutlich geworden, wie vielschichtig, umfangreich und auch subjektiv diese Begriffe gedeutet und verstanden werden. Wenn es bis hierher einen gemeinsamen Nenner gibt, dann den, dass Gesundheit körperliches Wohlbefinden und ein gutes Leben bedeutet.“
Feedback zu unserer Fachberatung, Vertreterin Praxispartner 1: „Die Regelmäßigkeit unseres Austausches und der Reflexion ermöglichen es mir, mich wie an einem Geländer weiterzuhangeln.“
Wie geht’s weiter?
Auf der Grundlage der gesammelten Erfahrungen werden wir einen Leitfaden (Beratungskonzept), ein Curriculum (Schulungskonzept) und eine Instrumentenbox (Toolbox) für Fachberater*innen entwickeln.
Mehr Informationen finden Sie hier:
https://www.gesunde-lebenswelten.com/gesund-vor-ort/menschen-mit-behinderung-und-angehoerige/gesundheit-einfach-machen-90/