Liebe Studierende, liebe Kolleg*innen,
der Schock über den Überfall der Terrororganisation Hamas auf die israelische Bevölkerung am 7. Oktober sitzt immer noch tief. Viele Studierende und Lehrende unserer Partnerhochschule, dem Sapir Academic College, sind von den Ermordungen und Entführungen unmittelbar oder mittelbar betroffen. Es war und ist dem Präsidium ein wichtiges Anliegen, sich hier solidarisch zu zeigen und diesen Überfall auf unschuldige Menschen zu verurteilen. Nach unserer Veröffentlichung am 9.10.2023 erreichten uns Hinweise und Beschwerden darüber, dass die Hochschule sich einseitig positioniere und mit ihrer Solidaritätsbekundung der komplexen Situation in der Region nicht gerecht werde.
Wir nehmen diese Hinweise und Beschwerden sehr ernst. Unter dem Eindruck dieses grausamen Überfalls auf Jüd*innen in Israel ist auch und gerade für eine Hochschule des Sozialen eine andere Positionierung als die mit den betroffenen Menschen kaum möglich. Wir haben in unserem Statement deutlich gemacht, dass wir an alle Opfer dieses Überfalls denken. Es sind nicht nur die Opfer auf der jüdischen Seite zu beklagen, sondern auch palästinensische Opfer in der Zivilbevölkerung. Mit Bestürzung beobachten wir auch die derzeitige Entwicklung in Gaza und die Zuspitzung der humanitären Lage sowie die Einschränkung lebenswichtiger Versorgung im Gazastreifen. Wir verurteilen die Gewalt gegen palästinensische Zivilist*innen im Westjordanland auf das Schärfste.
Unser Gebet und unsere Sorge gelten allen Menschen in der Region. Nach unserem Verständnis, das für uns als katholische Hochschule essenziell ist, sind Menschenrechte und Menschenwürde nicht abhängig von Nationalität oder Herkunft. Sie gelten für alle Menschen. Wir beten für Frieden im Nahen Osten, wir beten für eine dauerhafte Lösung des Konflikts, die allen Menschen dort gerecht wird und die nicht mit Waffengewalt und Tod einhergeht. Wir planen ein offenes Forum mit Expert*innen, um die vielen Fragen und Aspekte zu diskutieren. Als Hochschule sehen wir uns in der Verantwortung, einen Diskurs zu führen, der mehr gegenseitiges Verständnis und Respekt voreinander erreicht.
Herzliche Grüße
Professorin Dr. Gabriele Kuhn-Zuber (Präsidentin), Professorin Dr. Petra Mund (Vizepräsidentin), Professor Dr. Reinhard Burtscher (Vizepräsident für Forschung, Transfer und Weiterbildung) und Martin Wrzesinski (Kanzler)
PS: Der nächste Newsletter erscheint am19.12.2023. Wir freuen uns über Ihre Meldungen bis zum 12. Dezember an presse@khsb-berlin.de.