Projektname: Beratungsstelle „Fachkräfte für Kitas und Ganztag an Grundschulen“
Beteiligte der KHSB: Prof. Dr. Stephan Hoeyng, Tim Frauendorf, Gizzela Hoy, Benjamin Röckel
Laufzeit: 01.01.2023 bis 31.12.2023
Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
Das Forschungsprojekt in fünf Sätzen:
Die Beratungsstelle „Fachkräfte für Kitas und Ganztag an Grundschulen“ informiert bundesweit zu den Einstiegswegen in das Ausbildungs- und Berufsfeld der Frühen Bildung und dem Grundschulganztag. Interessierte Privatpersonen und Institutionen werden telefonisch und per E-Mail zu allen Fragen beraten. Zudem werden auf der Website des BMFSFJ Informationsübersichten für jedes einzelne Bundesland veröffentlicht. Die Übersichten werden als Folge ständiger intensiver Untersuchung aller im System erkennbaren Entwicklungen fortlaufend aktualisiert und weiterentwickelt. Damit steht für Recherchierende online ein umfassendes und ausdifferenziertes Instrument zum Einstieg in die genannten Berufsfelder zur Verfügung.
Was ist das Besondere an dem Beratungs- und Informationsangebot?
Das Projekt hat bundesweit mehrere Alleinstellungsmerkmale: Interessierten werden aus einer Hand alle individuellen Wege und dazugehörigen Finanzierungsmöglichkeiten aufgezeigt, sowohl in eine Ausbildung als auch ggf. direkt in den Beruf. Wenn Voraussetzungen fehlen, ist hier zu erfahren, wie sie erreicht werden können. Durch die Bildungshoheit der Länder sind die Ausgangslagen oft in hohem Maße unterschiedlich. Die Beratung findet jedoch über Bundeslandgrenzen hinweg statt. So können tatsächlich alle vorhandenen Möglichkeiten sichtbar und nutzbar werden.
Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung werden in allen Bundesländern bis hinunter zur kommunalen Ebene mittels eines Pressemonitorings erfasst. Dies macht die Dimensionen des Fachkräftemangels in der Kinderbetreuung deutlich. Zudem werden fortlaufend bundesweit die themenfeldspezifischen Gesetzesvorhaben, Verordnungen, Programme und Entwicklungen ermittelt, untersucht und aufbereitet. Erst die ständige Recherche bei allen beteiligten Institutionen ermöglicht das umfassende Beratungs- und Informationsangebot des Projekts.
Dieser wissenschaftliche Zugang ermöglicht einen vergleichenden Überblick der Ausbildungssysteme der Länder sowie die Identifizierung und Einschätzung positiver und kritischer Aspekte auf allen Umsetzungsebenen.
Die online einsehbaren und aktuell gehaltenen Informationsübersichten der Beratungsstelle ermöglichen Personen in eigener Sache oder im Rahmen beruflicher Tätigkeit den detaillierten Vergleich unterschiedlicher Modelle und Aspekte im gesamten Bundesgebiet.
Die Hauptzielgruppen des Projekts sind fachfremd und fachnah qualifizierte (Quer-)Einsteiger*innen, Schulabgänger*innen (von Personen ohne Schulabschluss bis zu Personen mit allgemeiner Hochschulreife) und Menschen mit im Ausland erworbenen schulischen und beruflichen Bildungsabschlüssen. Durch die Beratung werden individuelle Beratungsbedarfe diverser Personengruppen abgedeckt, beispielsweise von Männern mit geschlechterbezogenen Fragen zur Akzeptanz im Berufsfeld, Studien- und Ausbildungsabbrecher*innen und (Berufs-)Fachschüler*innen mit Finanzierungsproblemen sowie von einschlägig Beschäftigten, die sich zur Fachkraft weiterqualifizieren wollen, oder Personen in herausfordernden Lebenslagen wie (Allein-)Erziehenden oder pflegenden Angehörigen mit Schwierigkeiten in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Intermediäre Institutionen mit Multiplikationseffekt (z.B. Kita- oder Schulträger), die Personen neu beschäftigen oder weiterqualifizieren wollen, haben hier ebenfalls eine Anlaufstelle, auch und gerade für Fragen der Finanzierungsoptionen und zu Entwicklungen auf Bundes- oder Länderebene.
Was sind/waren die Herausforderungen?
Der Förderzeitraum erstreckte sich zuletzt immer nur über ein Jahr. Die Beratungsstelle existiert an der KHSB unter unterschiedlichen Dachprogrammen seit 2014. Sie war in dieser Zeit an das ESF-Programm „Chance Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas“ und an das Bundesprogramm „Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher – Nachwuchs gewinnen, Profis binden“ angegliedert. In diesem Jahr wird sie als eigenständige Beratungsstelle „Fachkräfte für Kitas und Ganztag an Grundschulen“ finanziert.
Die Ausbildungs-, Finanzierungs- und (Quer-)Einstiegsbedingungen in den Bundesländern wandeln sich rasant und werden in aller Regel eher komplexer als einheitlicher. Außerdem werden sie vonseiten der Bundesländer häufig nicht systematisch Richtung Öffentlichkeit kommuniziert.
Wie geht’s weiter?
Der hohe Bedarf an Fachkräften in der Frühen Bildung und im Grundschulganztag sowie die komplexe und in der Regel sehr unübersichtliche Informationslage in den Bundesländern macht die Weiterförderung dieses bundesweit agierenden und dabei in der Personenzahl kleinen Projekts für den Bund weiterhin attraktiv. Im Jahr 2023 findet eine Erweiterung der Expertise von der Frühen Bildung auf die Ganztagsbetreuung in der Grundschule statt.
Mehr Informationen finden Sie hier.