Foto: Jens Freudenberg
Drei Fragen an Dr. Cordula Endter, Professorin mit dem Schwerpunkt Soziale Arbeit in der digitalisierten Gesellschaft.
1. Wer bin ich?
Seit 1. Oktober dieses Jahres habe ich die Freude, als Professorin an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin tätig zu sein, um hier das Thema der Digitalisierung in der Sozialen Arbeit in seinen so überaus unterschiedlichen und komplexen Facetten in Forschung und Lehre vertreten zu dürfen. Das ist eine tolle und spannende Aufgabe, die ich nun angehe, und ich freue mich, dass ich dies an dieser Hochschule und zusammen mit Ihnen allen tun darf!
Als Psychologin und promovierte Kulturanthropologin, die in Berlin studiert hat, ist es für mich ein sehr schönes Gefühl, auch langfristig hier in Berlin angekommen zu sein, wo ich mit meiner Familie schon lange lebe, aber die letzten Jahre sehr viel im Zug unterwegs war. Meine Stationen waren u. a. die Universitäten in Düsseldorf und Hamburg und zuletzt die Hochschule in Görlitz. Nun habe ich das Vergnügen, mit dem Rad zur Arbeit fahren zu können, was mich außerordentlich freut.
Ebenso freut es mich, dass ich meine Forschungsfelder hier weiterverfolgen kann. Dazu habe ich ein Projekt mitgebracht, in dem es um die Partizipation älterer Menschen in der Entwicklung hybrider Gesundheitstechnologien geht. Aufgabe ist es hier, Methoden und theoretische Ansätze weiterzuentwickeln, die die Teilhabe Älterer an der Entwicklung von für sie höchst relevanten Technologen auch tatsächlich ermöglichen.
In den nächsten Monaten werde ich mich im Rahmen eines weiteren Forschungsprojekts zudem stark mit Fragen von Transformation und Strukturwandel in der deutsch-polnischen Grenzregion befassen. Hier wird es darum gehen, für und mit älteren Menschen sinnstiftende und sozialökologisch gerechte Lebensmodelle zu entwickeln, die trotz aller negativ gefärbten Zukunftsszenarien der demografischen und ökologischen Krise auf soziale Innovationen setzen und diese gemeinsam entwickeln. Schwerpunkte des Projekts an der KHSB werden Themen der digitalen Daseinsvorsorge, Gesundheit und Pflege sein.
2. Was ist meine Leidenschaft?
Damit habe ich auch schon meine Leidenschaft verraten: Ich bin stets begeistert von Neuem und Experimentellem. Ich mag das Mit-anderen-Denken und -Ausprobieren und ich lehre unglaublich gerne, auch, weil ich es für eine zentrale Aufgabe von uns als Wissenschaftler*innen halte, unser Wissen zu vermitteln und zukünftige Praktiker*innen in der Entwicklung eines professionellen und reflektierten Handelns zu begleiten. Gerade mit Blick auf die Herausforderungen, die die Digitalisierung für viele Bereiche des Sozialwesens darstellt, halte ich das für wesentlich.
Neben alldem fahre ich gerne Fahrrad und gärtnere, darin finde ich meine Erdung und auch so manche Überraschung.
3. Worauf ich mich an der KHSB freue?
Ich freue mich schon sehr, Sie alle kennenzulernen, ich freue mich darauf, mit Ihnen allen zusammen zu arbeiten, und ich freue mich auf den Austausch und auf das, was ich hier lernen kann.
Ich bin in meinen ersten beiden Wochen so vielen offenen Menschen und so vielen interessierten Studierenden begegnet, dass ich sicher bin, es wird noch viele dieser Begegnungen geben.
Und ich freue mich, hier lehren zu können und das Thema Digitalisierung aus der Perspektive der Sozialen Arbeit zu vertreten und damit Themen wie soziale Gerechtigkeit, Teilhabe und reflexive Gestaltungskompetenz in den Mittelpunkt zu rücken.