3 Fragen an Prof. Dr. Christina Beifuss
Wer bin ich?
Mein Name ist Christina Beifuss. Ich bin Künstlerin und Kunsttherapeutin und seit Oktober dieses Jahres Professorin für Ästhetische Bildung in sozialen Professionen an der KHSB. Ich habe Freie Kunst mit dem Schwerpunkt Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf und Kunsttherapie an der Hochschule für Bildende Künste Dresden studiert. Nach einer Zeit im Bereich Kunstvermittlung als kuratorische Assistenz im Kunsthaus Dresden war ich Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Bildende Künste Dresden im Aufbaustudiengang KunstTherapie. Als Lehrbeauftragte war ich außerdem u. a. an der Kunstakademie Münster und der Universität Potsdam tätig.
Dabei sind es insbesondere die künstlerische Perspektive und künstlerische Handlungsstrategien in Therapie und Pädagogik, die mich interessieren. Als Kunsttherapeutin habe ich länger in der Drogenrehabilitation, aber auch in anderen sozialen Handlungsfeldern (u. a. Kita, Wohnheim für Geflüchtete) gearbeitet. Als Künstlerin konnte ich während mehrerer Aufenthalte mit Artist-in-Residence-Stipendien u. a. in Baden-Baden, im Engadin, in Columbus/Ohio und in Shanghai unterschiedliche Kunstszenen kennenlernen.
Was ist meine Leidenschaft?
Wahrscheinlich wenig überraschend: die Kunst.
Dabei motiviert mich für die eigene künstlerische Praxis das Potenzial der Kunst, immer wieder etwas Neues erfinden zu können, eine andere Form von Wissen, eine andere Art des Denkens, der Kommunikation und der Auseinandersetzung zu aktivieren und dabei Objekte/Bilder zu schaffen, die präzise und uneindeutig zugleich sind.
Für mich ist natürlich auch die Auseinandersetzung mit künstlerischen Äußerungen von anderen Menschen wichtig. Dabei denke ich an aktuelle, zeitgenössische Kunst, die häufig politisch und diskursiv ist und etwas bewegen will, ebenso wie an Werke der Kunstgeschichte, die über Jahrhunderte und kulturelle Grenzen hinweg Resonanzerleben auslösen können.
Worauf ich mich an der KHSB freue?
Ich freue mich darauf, Räume für kreative Lernprozesse zu gestalten, in denen Theorie und Praxis miteinander verwoben sind. Ich freue mich darauf, mit Studierenden gemeinsam Neues auszuprobieren, vielfältige und individuelle künstlerische Prozesse anzuregen und zu begleiten.
Da das praktische künstlerische Arbeiten immer an eigenen Interessen und Fähigkeiten ansetzt, freue ich mich auch darauf, von Impulsen und Ideen der Studierenden überrascht zu werden. Ich freue mich darauf, Formen der Ästhetischen Bildung in sozialen Handlungsfeldern mit Studierenden zu erproben und weiterzuentwickeln und so immer wieder den Transfer zwischen künstlerischer Praxis, Theorie und sozialer Praxis zu ermöglichen. Dabei sehe ich in der Ästhetischen Bildung das Potenzial für persönlichen Ausdruck und Entwicklungsprozesse, möchte die Kunstpraxis aber auch als Brücke zu Weltverstehen und Welt(mit)gestalten diskutieren. Zudem freue ich mich auf den Austausch mit anderen Lehrenden und Praxispartner*innen, um verschiedene Ansätze und Perspektiven in Lehre und Forschung zu diskutieren.