Transferformate für gutes Altern

Willkommen zur Vorstellung des Forschungs- und Transferprojekts "(Weiter-)Entwicklung und Ausbau bestehender und neuer Transferformate mit Schwerpunkt Partizipation, Ko-Kreation und Inklusion älterer Menschen im Transferraum der Alterperimentale. Gerontologische Perspektiven auf Partizipation und Ko-Kreation". Unser Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Herausforderungen und Anforderungen älterer Menschen in der Region der Alterperimentale zu erforschen und darauf aufbauend Transferbedarfe, -ziele und -strategien zu entwickeln. Diese sollen eine alterssensible, sozialinnovative und nachhaltige Gestaltung der Region fördern.  

In ländlichen Gebieten sind ältere Menschen mit Herausforderungen wie eingeschränktem Zugang zur medizinischen Versorgung, Fachkräftemangel und begrenzten Einkaufsmöglichkeiten konfrontiert (Beetz, 2009; Neu, 2009). Die Konzentration von Dienstleistungen in städtischen Zentren verschärft dieses Problem, da lebensnotwendige Güter in ländlichen Regionen schwer zugänglich sind (Keim-Klärner, 2021), was die Frage nach der Aufrechterhaltung grundlegender Dienstleistungen aufwirft. Eine alternde Bevölkerung in Brandenburg und Sachsen, insbesondere in ländlichen Gebieten, erfordert Anpassungen im Gesundheitswesen und Unterstützungsdiensten. Der zunehmende Pflegebedarf stellt bestehende Systeme vor Herausforderungen, wobei wichtige Aspekte des Alterns wie Wohnen, Einkommen und Infrastruktur untersucht werden (Voges, 2002; BMFSFJ, 2017). Demografische und strukturelle Veränderungen in ländlichen Regionen führen zu sinkenden Arbeitsmöglichkeiten und Infrastruktureinrichtungen, was zu Abwanderung führt. Politische Diskussionen neigen zu Maßnahmen im Bereich gemeinschaftlicher Fürsorge und digitaler Infrastruktur (BMFSFJ, 2017; 2020), um die soziale Teilhabe und Pflege älterer Bewohner in ländlichen Gebieten zu verbessern. 

Durch partizipative Prozesse und ko-kreative Methoden möchten wir ältere Menschen als Gestalter:innen von Veränderungen in peripheren Regionen stärken. Dabei schaffen wir regionale Denk- und Experimentierräume in Heinersdorf und Görlitz. Wir schaffen Transferformate, die lokal relevant sind und von den Akteuren vor Ort akzeptiert und genutzt werden können. Die wissenschaftliche Analyse unserer Aktivitäten soll Gelingensbedingungen, Strategien und Herausforderungen identifizieren und in den gesellschaftlichen Diskurs zurückspielen. 

Unsere Vorhaben gliedert sich in mehrere Schwerpunkte: 

  1. Demografie und Strukturwandel verstehen: In einem ersten Schritt widmen wir uns der Erforschung der Verschränkung von demografischem Wandel und Strukturwandel in der T!Raum-Region der AIPer. Ziel ist die Ableitung von Transferbedarfen, -zielen und -strategien, um eine ganzheitliche und nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. 
  1. Partizipation älterer Menschen fördern: Ein zentraler Aspekt unseres Projekts ist die Stärkung älterer Menschen als aktive Gestalter:innen von Strukturwandelprozessen in peripher-ländlichen Räumen. Hierzu entwickeln wir spezifische Transferformate und -methoden, die partizipative und ko-kreative Prozesse ermöglichen. 
  1. Schaffung regionaler Denk- und Experimentierräume: Um eine praxisnahe Umsetzung unserer Erkenntnisse zu ermöglichen, arbeiten wir am Aufbau und der Weiterentwicklung von Praxisforschungsstellen in Heinersdorf und Görlitz. In diesen Räumen erproben wir explorativ geleitete und partizipativ gestaltete Transferformate. 
  1. Wissenschaftliche Analyse und Rückkopplung: Als integraler Bestandteil des Projekts analysieren wir kontinuierlich die Gelingensbedingungen, Strategien und Herausforderungen partizipativ gestalteter Transferformate. Unsere Forschung nimmt eine explorativ verstehensorientierte Perspektive ein, primär ethnographisch. Wir erfassen das Doing von Partizipation und Ko-Kreation von und mit älteren Menschen. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen zurück in den wissenschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Diskurs. 

Wir laden Sie ein, sich aktiv am Prozess zu beteiligen! Ihre regionalen Spezifika, Bedarfe und Entwicklungspfade des Alterperimentale Transferraums sind von zentraler Bedeutung. Gemeinsam gestalten wir eine alterssensible, sozialinnovative und nachhaltige Zukunft in der T!Raum-Region der AIPer. 

Projektleitung: Prof. Dr. Cordula Endter  
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Nicole Zerrer  

(Quelle: PFS Heinersdorf)