Verleihung des DAAD-Preises

Am 09.11.2021 verlieh die Präsidentin der KHSB Frau Professorin Gabriele Kuhn-Zuber anlässlich der Graduiertenfeier in der Evangelischen Kirche „Zur Frohen Botschaft“ in Berlin-Karlshorst den diesjährigen mit 1.000,00 EUR dotierten DAAD-Preis vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) aus Mitteln des Auswärtigen Amtes für hervorragende akademische Leistungen und ein bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement von ausländischen Studierenden und Doktoranden an deutschen Hochschulen. Damit soll neben der persönlichen Leistung auch die zentrale Bedeutung internationaler Studierender für einen weltoffenen Campus hervorgehoben werden.

Das Auswahlgremium der KHSB hat am 12.10.2021 die Jungexaminierte Alba Martínez Arenas aus Spanien als Preisträgerin ausgewählt. Sie hat an der KHSB im Sommersemester 2021 ihr berufsbegleitendes Bachelorstudium der Sozialen Arbeit erfolgreich abgeschlossen. Das Gremium war sehr beeindruckt von ihrem außergewöhnlichen, sozialgesellschaftlichen und interkulturellen Engagement u.a. in der Arbeit mit Menschen mit Migrationserfahrung und ihren hervorragenden akademischen Leistungen.

Die nachfolgend wiedergegebene Rede von Alba Martínez Arenas im Anschluss an die Urkundenverleihung spricht aussagekräftig für sich:

„Ich möchte mich erstmal bei dem Auswahlkomitee der Hochschule für diesen Preis bedanken. Für mich steht dieser Preis irgendwie für Deutschland. Es ist leider nicht immer für alle so, aber für mich war Deutschland ein sehr willkommen heißendes Land. Ein Land der Chancen. Ein Land, wo man immer neu anfangen kann. Deutschland hat mir so viel gegeben. Die Möglichkeit neu zu studieren, die Möglichkeit in verschiedenen Feldern (sogar ohne die dafür notwendige Qualifikation) mich auszuprobieren, gute Bedingungen... Wie dem auch sei, ich habe hier vieles bekommen und jetzt bekomme ich noch einen Preis dazu. Es ist fast unvorstellbar!

Ich habe in meinen Anfängen hier in Deutschland in einem Steuerbüro arbeiten müssen und das hat mir etwas ganz klar gezeigt: dass ich unbedingt mit Menschen arbeiten möchte. Den ganzen Tag vor einem Bildschirm und Unterlagen zu sitzen war überhaupt nicht meins. Das spannendste an dem Job waren die Geschichten, die hinter den Unterlagen gesteckt haben. Viele der Kunden waren Ausländer*innen, wie ich, die ein bisschen verloren in Deutschland waren und ich war froh, ihnen ein Teil des Systems erklären zu können. Jedenfalls bin ich so zu dem Schluss gekommen, dass Soziale Arbeit vielleicht das richtige für mich wäre.

Dieser Preis steht neben den akademischen Leistungen auch für soziales und interkulturelles Engagement. Was soll ich in einer sozialen Hochschule dazu sagen? Wahrscheinlich seid ihr alle hier auch sozial engagiert. Für mich ist es so: ich fühle mich sehr privilegiert und wenn man sieht, wie privilegiert man ist und dass es bei anderen nicht so ist, möchte man einfach versuchen, irgendwas zu machen, um diesen Menschen es leichter zu machen und ein bisschen Gleichgewicht und Gerechtigkeit in die Welt zu bringen. Häufig haben es Menschen aus anderen Ländern hier im Deutschland am schwierigsten. Ich kann mich nicht damit vergleichen, denn ich komme aus der EU und es ist alles wesentlich einfacher. Aber seitdem ich hier bin, habe ich irgendwie eine gewisse Empathie für Zugewanderte. Ich erinnere mich, dass es selbst für mich als Europäerin am Anfang hier nicht so leicht war und ich möchte diesen Menschen zeigen, dass es besser wird. Dazu finde ich es bereichernd, mit Menschen aus anderen Kulturen zusammen zu sein, denn man lernt immer etwas und man kann seine eigenen Grenzen erweitern.“

An dieser Stelle noch einmal herzlichen Glückwunsch an Alba Martínez Arenas und alles erdenklich Gute für Ihren zukünftigen Weg.