Wir sind Teil des Netzwerks Hochschulen Sozialer Arbeit in Ostdeutschland gegen rechts
Am 13. Juni fand die 3. Arbeitstagung des Netzwerk Hochschulen Sozialer Arbeit in Ostdeutschland gegen rechts an der KHSB statt. Das Netzwerk hat sich im Sommersemester 2023 gegründet und bietet für Kolleg*innen aus Lehre und Forschung rund um Soziale Arbeit an (ostdeutschen) Hochschulen die Möglichkeit sich über Erfahrungen und Strategien gegen Rechtsextremismus in Hochschulen und in der Gesellschaft auszutauschen. Ziel ist es gemeinsam wirksame Strategien zu entwickeln, um in Lehre und Praxis handlungsfähig gegen extrem rechte Einflüsse zu bleiben und zu werden.
Das Netzwerk ist offen für Kolleg*innen aller „Statusgruppen“ an allen Hochschulen. Es ist seit April 2024 als Arbeitsgruppe des Fachbereichstags Sozialer Arbeit anerkannt. Über das Netzwerk wurden im Wintersemester 2023/24 sowie 2024/25 hochschulübergreifende Ringvorlesungen zu „Rechte Einflussnahmen: Herausforderungen für die Soziale Arbeit in Ostdeutschland“ und „Emanzipatorische Ansätze in sozialarbeiterischen Handlungsfeldern in der DDR und in der Transformationszeit“ organisiert.
Auf der Tagungsordnung bei dem Treffen an der KHSB standen neben dem Kennenlernen und einem Input zur Gefährdung Sozialer Arbeit in der Praxis und Lehre durch (extreme) Rechte eine Vertiefung von gemeinsam ausgewählten Themen in Kleingruppenarbeit. Hierbei ging es vor allem um Fragen zum Umgang mit Neutralitäts-Anforderungen an Hochschulen und Fragen zum Umgang mit zunehmend rechter Gewalt in Stadtteilen (auch im Kontext von rechten Jugendbewegungen) und den damit einhergehenden Auswirkungen auf Hochschulen. Ein weiteres Thema war die Beschäftigung mit den Auswirkungen auf Soziale Arbeit und Hochschule, die in Zusammenhang mit einer starken AfD, den Diskursverschiebungen bzw. der Normalisierung von anti-demokratischem und menschenfeindlichem Aktivismus und den Kürzungen im Sozialen und in der Bildungsarbeit stehen. Aus der Vorstellung und Diskussion der Arbeitsergebnisse aus den Kleingruppen ergaben sich erste Ideen für Zertifizierungskurse zur Qualifizierung von Kolleg*innen und Praktiker*innen aus der Sozialen Arbeit im Kontext von (extrem) rechten Hegemoniebestrebungen bzw. gegen Rechtsextremismus. Auch wurde die Forderung stark gemacht, dass Hochschulen Schutzkonzepte aufstellen, z.B. in Anlehnung an das von Heike Radvan für die BTU Cottbus entwickelte Handlungskonzept gegen (extrem) rechte Einflussnahme. Das umfasst beispielsweise ein Monitoringsystem, das an den Schnittstellen zwischen Hochschule und Praxis einzurichten wäre, um (extrem) rechte Interventionen und Akteur*innen rechtzeitig zu erkennen und sich gegen die Einflussnahme besser zu schützen.
Die KHSB ist künftig Mitglied des Netzwerks, interessierte Kolleg*innen sind herzlich zur Mitwirkung eingeladen. Darüber hinaus können Kolleg*innen an der internen themenbezogenen Vernetzung teilnehmen.
Nächster Termin: 16.07.2025, 14.00-15.00 Uhr in Raum S 304.

Foto: canva