Sozialstaat und Sozialethik sind aufs Engste miteinander verbunden. Mit jeder Gestaltung und Veränderung von sozialstaatlichen Arrangements werden sozialethische Prinzipien wie Personalität, Gerechtigkeit, Solidarität, Subsidiarität oder Nachhaltigkeit verhandelt. Jede Gestaltung erneuert gleichzeitig demokratische Verfahren und (re-)produziert Machtverteilungen. Soziale Arbeit findet innerhalb dieser sozialstaatlichen Arrangements statt, sie prägt im konkreten Tun aber auch das sozialethische Verständnis in einer Gesellschaft und kann damit wiederum politische Rahmenbedingungen beeinflussen. Die Forschung und Beratung des ICEP ist insbesondere auf solche sozialethischen Fragen gerichtet, die die Lebenswirklichkeiten und Teilhabechancen von Menschen betreffen, die institutionell leicht aus dem Blick geraten – zum Beispiel obdachlose, langzeitarbeitslose oder haftentlassene Menschen. Darüber hinaus engagiert sich das ICEP für eine ethische Auseinandersetzung mit den Bedingungen einer gelingenden Demokratie.
