Deaf Awareness Month
Der September ist der Deaf Awareness Month. In diesem Monat liegen die Internationale Woche der Tauben (22. bis 28. September) sowie der Internationale Tag der Gebärdensprachen (23. September).
Die KHSB möchte auf Taubsein und Gebärdensprachen aufmerksam machen. Gebärdensprachen sind eigene Sprachen mit eigener Grammatik. Sie sind ein wichtiger Teil von Kultur und Identität Tauber Menschen. Barrierefreiheit, Gleichberechtigung und Inklusion gehen uns alle an.
Wir teilen aus diesem Anlass einige Literaturempfehlungen. Studierende und Kolleg*innen sind herzlich eingeladen, die Medien zu entdecken und mehr über Taubsein und Inklusion zu erfahren.
Own-Voices (Taub): Autor*innen schreiben aus Tauber Perspektive.
In der Bibliothek verfügbar:
· Emmanuelle Laborit (1995): Schrei der Möwe. Bastei Lübbe. (Autobiografischer Klassiker, sehr zugänglich), KHSB-Signatur: S 2500/Labo,E.1
· Paddy Ladd (2003): Understanding Deaf Culture: In Search of Deafhood. Multilingual Matters. (Grundlagentext zur Tauben Kultur), KHSB-Signatur: F 3800/2
Darüber hinaus:
· Carol A. Padden & Tom L. Humphries (2005): Inside Deaf Culture. Harvard University Press.
· H-Dirksen L. Bauman & Joseph J. Murray (Hrsg.) (2014): Deaf Gain: Raising the Stakes for Human Diversity. University of Minnesota Press. (Perspektivwechsel: Gewinn durch Taubsein.)
„Sekundärliteratur: Forschende, Dolmetschende und Journalist*innen schreiben über Taube Themen.“
· Harlan Lane (1989): When the Mind Hears. A History of the Deaf. Oxford University Press. (Historische Entwicklung)
· Leigh, Andrews, Harris u. a. (2019): Deaf Identities – Facetten von Identität und Community. Oxford University Press.
Auf der Webseite
Wir begreifen Sprache als soziale Praxis, die dazu dient, Menschen zu beschreiben, Dinge zu ordnen und zu klassifizieren. So konstruieren wir gemeinsam über Sprache gesellschaftliche Wirklichkeit. Wir erkennen die Bedeutung einer diversitätssensiblen Sprache und dem kritischen Hinterfragen von Deutungshoheit an.
Wir verwenden hier konsequent „Taubsein“ statt „Gehörlosigkeit“ und „Taube Menschen“ statt „gehörlose Menschen“ (jeweils mit großem T).
Warum?
„Gehörlosigkeit“ ist medizinisch/defizit-codiert (Fehlen, Mangel). „Taubsein“ stellt Identität, Sprache und Kultur in den Mittelpunkt. Es beschreibt eine sprach- und kulturbezogene Zugehörigkeit – nicht eine „Störung“. Das große T markiert bewusst die kulturell-sprachliche Minderheit (Identität, Ethik, Soziologie, Kultur), analog zu anderen Eigenbezeichnungen.
Diese Wortwahl ist respektvoll, präzise und entspricht der Selbstbezeichnung vieler in der Tauben Community.
Ein herzlicher Dank an unseren Kollegen
