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Preisverleihung DAAD-Preis 2025

Würdigung

Am 11. November 2025 verlieh die Präsidentin der KHSB, Prof. Dr. Gabriele Kuhn-Zuber, den mit 1.000 € dotierten DAAD-Preis 2025 vom Deutschen Akademischen Austauschdienst aus Mitteln des Auswärtigen Amtes an Aldin Bukvić aus Bosnien und Herzegowina. Der Studierende im berufsbegleitenden Bachelor Studiengang Soziale Arbeit im 7. Semester wurde für seine ausgezeichneten akademischen Leistungen und sein bemerkenswertes, ehrenamtliches Engagement im internationalen Projekt „Psychosoziale Gesundheit im Grundschulalter“ ausgezeichnet.

An der Erarbeitung und Umsetzung des beeindruckenden Projekts waren die Studierenden Viktoria Maric und Christin Redlich beteiligt, die ebenfalls für ihre Leistung geehrt wurden.
 

Prof. Dr. und  Prof. Dr. , die Aldin Bukvić den Preis vorgeschlagen hat, sprachen mit der ausgezeichneten Studierendengruppe aus den Studienschwerpunkten über das Projekt und die gesammelten Erfahrungen. 

Ausgangspunkt des Projektes ist die psychische Gesundheit von Grundschulkindern. Ziel war es, mit einer internationalen Gruppe von Fachkräften Methoden zur Förderung der psychosozialen Gesundheit von Kindern im Grundschulalter zu sammeln und zu erproben, um daraus eine neue Professionalität und ein Training für Fachkräfte zu entwickeln. Die drei berufsbegleitend Studierenden der Sozialen Arbeit Christin Redlich, Viktoria Maric und Aldin Bukvić haben in ihrem Projekt einen 9-tägigen Intensivworkshop für Fachkräfte zum Thema „Psychosoziale Gesundheit im Grundschulalter“ geplant und sodann mit 21 Teilnehmenden aus sechs verschiedenen Nationen internationale Perspektiven und Methoden zusammengetragen bzw. erarbeitet. Daraus ist ein Methodenhandbuch entstanden.


Wie ist die Idee zu Ihrem Projekt entstanden, und warum haben Sie sich entschieden, sich mit der psychosozialen Gesundheit von Grundschulkindern zu befassen?

Aldin Bukvić:
Die Idee entstand tatsächlich während eines Seminars – oder besser gesagt, in zwei parallellaufenden Seminaren, die Christin bei Frau Prof. Dr. Michalek und Viktoria und ich bei Frau Prof. Dr. Hähnlein besucht haben. Wir hatten die Aufgabe bekommen, als Prüfungsnachweis ein selbstgewähltes Projekt zu gestalten. Wir mussten nicht lange überlegen, welche Zielgruppe wir ansprechen wollten. Wir hatten uns bereits einige Tage zuvor darüber ausgetauscht, dass in unserem Studium vor allem über Jugendliche und Erwachsene gesprochen wird, Kinder im Grundschulalter jedoch kaum thematisiert werden. Das hat uns neugierig gemacht. Bei unserer anschließenden Recherche stellten wir fest, dass gerade in dieser Altersgruppe ein hoher Bedarf an Unterstützung im Bereich der psychosozialen Gesundheit besteht. Auch auf internationaler Ebene wurde dieser Bedarf immer wieder betont. Das war schließlich der Anstoß, ein internationales Projekt zu initiieren, das sich genau dieser Lücke widmet.

Sie haben mit Fachkräften aus sechs verschiedenen Ländern zusammengearbeitet. Welche internationalen Perspektiven oder Methoden haben Sie besonders inspiriert oder überrascht?
 

Christin Redlich:
Was uns am meisten beeindruckt hat, war weniger eine bestimmte Methode, sondern die Offenheit aller Teilnehmenden, sich auf die Thematik einzulassen. Es gab viele unterschiedliche Herangehensweisen und Perspektiven – keine einzelne stach heraus, gerade diese Vielfalt war inspirierend. Besonders eindrücklich war das Ausprobieren unseres Methodenbuchs in der Pfarrer-Bräuer-Grundschule in Rauen. Dieses Praxiselement war für uns, die internationalen Teilnehmer*innen und für die Schüler*innen sehr bereichernd – das Feedback war, von allen Beteiligten durchweg positiv.


Der neuntägige Intensivworkshop war ein zentrales Element Ihres Projekts. Wie haben Sie die methodische und didaktische Gestaltung entwickelt, und welche Herausforderungen traten dabei auf?
 

Viktoria Maric:
Wir haben uns zunächst intensiv mit den Richtlinien des Erasmus+-Programms beschäftigt, um die strukturellen Anforderungen genau zu verstehen. Auf dieser Grundlage haben wir unsere Agenda entwickelt – sie gliederte sich in drei Teile: Kennenlernen und Teambuilding, Arbeit am Thema und abschließende Auswertung. Ein besonderes Highlight war der Projekttag an der Pfarrer-Bräuer-Grundschule Rauen, an dem die Teilnehmenden ihre entwickelten Methoden direkt mit den Schüler*innen ausprobieren konnten. Natürlich gab es auch Herausforderungen – vor allem sprachliche Barrieren während der Durchführung in der Schule. Weitere Schwierigkeiten waren organisatorischer Natur, etwa ein medizinischer Notfall. Doch dank des detaillierten Erasmus+-Programmbuchs und der starken Teamarbeit konnten wir alles gut meistern. Die täglichen Reflexionen mit den Teilnehmenden halfen uns zudem, den Prozess kontinuierlich zu verbessern.

Die im Workshop erarbeiteten Methoden wurden anschließend in Grundschulen erprobt. Welche Erkenntnisse haben Sie aus der praktischen Anwendung und Evaluation gewonnen?

Aldin Bukvić:
Unsere wichtigste Erkenntnis war, dass die Methoden tatsächlich im Schulalltag umgesetzt werden können – ohne vom Rahmenlehrplan abweichen zu müssen. Die Kinder hatten großen Spaß, und wir haben gesehen, dass Sprache nicht immer notwendig ist, um Verbindung zu schaffen. Besonders Kunst- und Musikmethoden kamen bei allen Kindern gut an – unabhängig vom Geschlecht.
Außerdem zeigte sich, dass gute Planung und das richtige Projektteam der Schlüssel zum Erfolg sind. Für uns alle war es bereichernd zu erleben, dass die praktische Umsetzung den Teilnehmenden genauso viel Mehrwert bot wie die theoretische Arbeit zuvor.


Welche Bedeutung hat das Projekt für Ihre eigene berufliche Zukunft, und was würden Sie anderen Studierenden empfehlen, die ähnliche Projekte planen möchten?

Christin Redlich:
Unsere wichtigste Botschaft lautet: Einfach machen! Traut euch, „out of the box“ zu denken. Wir alle drei arbeiten heute mit Kindern und Jugendlichen und nutzen die im Projekt erprobten Methoden in unserer Praxis. Sie geben uns Sicherheit und viele kreative Werkzeuge an die Hand.

Viktoria Maric:
Und natürlich möchten wir an dieser Stelle noch ein großes Dankeschön aussprechen: Ohne die Unterstützung unserer beiden Dozentinnen, Frau Prof. Dr. Michalek und Frau Prof. Dr. Hähnlein, wäre dieses Projekt in dieser Form nicht möglich gewesen.

Herzlichen Glückwunsch an die Preisträger und ein großes Dankeschön an alle Beteiligten für ihr Engagement, ihre wertvolle Arbeit und den inspirierenden Austausch!

Wir informieren Sie, sobald das Methodenhandbuch und die Übersetzungen verfügbar sind.

DAAD-Preis 2025, KHSB, Christin Redlich, Viktoria Maric und Aldin Bukvic