Newsletter Referat Weiterbildung September 2022

Liebe Weiterbildungsinteressierte,

zurück aus den Sommerferien möchten wir Ihnen unser Programm für den Herbst vorstellen.
Neben bekannten und gern gebuchten Seminaren wie z.B. Achtsamkeit und Mitgefühl in psychosozialen Arbeitsfeldern oder Im Ernstfall mit Humor haben wir auch neue Weiterbildungen im Programm.
So freuen wir uns, Ihnen ICF-orientierte Teilhabeplanung und Persönliche Zukunftsplanung mit Methoden der Kunst oder auch Crowdfunding und Online-Fundraising anbieten zu können. Auch zum Thema Recht ist wieder eine spannende Veranstaltung im Angebot.

Vielleicht ist ja ein interessantes Seminar für Sie dabei.

Alles Gute und mit besten Grüßen vom Team aus dem Referat Weiterbildung der KHSB

ICF-orientierte Teilhabeplanung und Persönliche Zukunftsplanung mit Methoden der Kunst
Anmeldung bis 29. September 2022

Mit der Einführung des Bundesteilhabegesetztes erfolgt die Bedarfsermittlung für Menschen mit Beeinträchtigungen zukünftig ausschließlich über Instrumente, die sich an der Internationalen Klassifikation für Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit orientieren. In Berlin wird der Unterstützungsbedarf über das Teilhabeinstrument Berlin (TIB) erhoben. Viele leistungsberechtigte Personen und ihrer Unterstützer*innen sind aber aufgrund des neuen Verfahrens verunsichert oder aufgrund von geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen nicht in der Lage, spontan ihren Unterstützungsbedarf gegenüber dem Amt geltend zu machen. Eine spezifische pädagogische Begleitung hilft, Wünsche im Hinblick auf die Bedarfsermittlung zu konkretisieren und präzise zu formulieren.

EU-Bürger*innen und die Möglichkeiten des Zugangs zu Leistungen nach dem SGB II/ SGB XII
Anmeldung bis 30. September 2022

Unionsbürger*innen genießen Freizügigkeit innerhalb der EU-Staaten. Die gesetzliche Grundlage in Deutschland ist das Freizügigkeitsgesetz/EU. Aber unter welchen Voraussetzungen erhalten Unionsbürger*innen in Deutschland Sozialleistungen nach dem SGB II bzw. SGB XII? Ob die Ausschlussgründe im SGB II und SGB XII europarechtskonform und verfassungsgemäß sind, ist umstritten und Gegenstand zahlreicher Gerichtsverfahren.

Im Zusammenhang stehen die geplanten Änderungen im Kindergeldrecht durch das „Gesetz gegen illegale Beschäftigung und Sozialleistungsmissbrauch“; dieser Gesetzesentwurf wird ebenfalls Gegenstand der Fortbildung sein.

Achtsamkeit und Mitgefühl in psychosozialen Arbeitsfeldern
Anmeldung bis 12. Oktober 2022

Im beruflichen Alltag mit Termindruck, Arbeitsbelastung und emotionalen Herausforderungen kann Achtsamkeit eine hilfreiche Haltung sein, um die innere Balance wieder zu finden und zu stärken.

Dieses Seminar bietet die Gelegenheit für Achtsamkeit, Selbstfürsorge und Stressbewältigung. Die achtsamkeitsbasierten Übungen sind darauf ausgerichtet, schwierige Situationen zu unterbrechen und so die eigenen Stressmuster zu verändern. Dies bedeutet auch, sich von den Gefühlszuständen anderer nicht so sehr anstecken zu lassen, ohne sie ausblenden zu müssen, sich besser abgrenzen zu können und auch belastende Arbeitssituationen nicht mit nach Hause zu nehmen. Der komplexe Automatismus, hohen Stress über Abwertung des Anderen zu regulieren und damit in eine weitere schwierige Situation zu geraten, kann über regelmäßige Übungen durchbrochen werden, selbstbestimmtes, souveränes und gelassenes Handeln kann gelingen.

Im Ernstfall mit Humor
Anmeldung bis 17. Oktober 2022

Geht das, immer flexibel zu sein, sensibel, empathisch, hilfsbereit, kompetent? Was ist, wenn das zu scheitern droht? Krankheit, Zeitmangel, Kraftverlust, Arbeitslast, Routine – all das fordert stets heraus. Die Fähigkeit zur Unbeschwertheit und zu einem humorvollen Miteinander liegt bereits in den eigenen Ressourcen verwurzelt. Es ist diese Ressource, die es zu stärken gilt. Humor ermöglicht uns, eine neue Leichtigkeit und Freude zu erlangen im Umgang mit den Heraus¬forderungen des Berufsalltags. Das bringt mehr Freude am Beruf, bessere Kommunikation, einen leichteren Umgang mit Konflikten und Beschwerden, mehr Kund*innen-Zufriedenheit, weniger Burnout, mehr Bewusstsein im Team für einen personenorientierten Umgang.

„Künstlerisches Notfallhandeln“ - Traumapädagogik und Resilienzförderung mit Kunst
Anmeldung bis 27. Oktober 2022

Pädagogische Fachkräfte werden in ihrem Berufsalltag an vielen Stellen mit den Folgen traumatisierender Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen konfrontiert. Ruheloses und impulsives Verhalten, aber auch sozialer Rückzug und emotionale Erstarrung weisen oftmals als quasi natürliche Reaktionen auf die erlebte Gewalt hin. Nicht immer gelingt es jedoch, betroffene Kinder und Jugendliche über Sprache angemessen zu erreichen und pädagogisch wirksam zu handeln. Auch Sprachbarrieren können die gemeinsame Arbeit erheblich beeinträchtigen.

Das Seminar vermittelt Techniken, auf welche Weise Kinder und Jugendliche über nicht-sprachliche, künstlerische Methoden psychische Entastung erfahren können und gibt einen Einblick, wie die Resilienz schrittweise gefördert werden kann.

Crowdfunding und Online-Fundraising
Anmeldung bis 1. November 2022

Wie kann das Internet für die Finanzierung gemeinnütziger Organisationen am besten genutzt werden? Eine Möglichkeit ist Online-Fundraising oder -Crowdfunding. Dabei geht es darum, Menschen nicht nur zu informieren, sondern sie so zu begeistern, dass sie sich an der Finanzierung eines Projektes beteiligen. Am Ende des Seminars sind Sie in der Lage zu entscheiden, welche Bereiche Sie anpacken müssen und welche Bereiche für Ihre Organisation (noch) nicht relevant sind.

Sekundärtraumatisierung - ein vermeidbares Risiko?!
Anmeldung 3. November 2022

Sekundär- oder auch indirekte Traumatisierung geschieht oft unbewusst und schleichend. Die Symptome sind unspezifisch. Erste Warnsignale bei uns als Berater*innen können sein: unruhiger Schlaf, Gereiztheit, Angst- oder Schmerzzustände, gesteigertes Misstrauen, zu viel / zu wenig Einfühlung, Verlust von Sinnhaftigkeit, Freude, Leichtigkeit im Leben, sozialer Rückzug.

Wir gönnen uns in diesem Seminar den Blick auf uns als professionell Tätige: Was verstehen wir unter Sekundärtraumatisierung und wie wird sie in der Fachliteratur beschrieben? Mit Bezug auf wissenschaftliche Forschungen steht die Beschäftigung mit den eigenen Erfahrungen Vordergrund. Individuell erkundet jede*r für sich, wie ein nachhaltiger Schutz vor Sekundärtraumatisierung in dem eigenen Leben aussehen kann.

Die Motivierende Gesprächsführung – eine Methode der Kommunikation
Anmeldung bis 24. November 2022

Motivierende Gesprächsführung (MI – Motivational Interviewing) geht davon aus, dass Menschen in schwierigen Situationen verharren, weil sie sich in einer Ambivalenz zu möglichen Veränderungen befinden, die sie als solche nicht wahrnehmen können. Die MI setzt respektvoll fragend an der Aufdeckung von Ambivalenzen an und entwickelt nach einer ersten Phase, in der es um die Erarbeitung von Veränderungsbereitschaft geht, persönliche Veränderungsziele und Möglichkeiten zur Umsetzung. Dabei konzentriert sie sich ganz auf die gegenwärtigen Interessen und Sorgen des Menschen, nimmt diese bewusst auf und fördert damit den Erkenntnisprozess, dass Veränderungen auch Vorteile haben. Als Kompetenz und Haltung ist die MI keine schnell erlernbare Techniksammlung, sondern lebt als kunstvolle, klinische Methode von der Überzeugung, dass jede Person Veränderungspotenzial besitzt und es die Aufgabe des Gesprächsführenden ist, dieses freizusetzen und zu fördern.